Gesundheit, Soziales und Gesundheitstourismus
Zertifizierung für Kontinenz- und Beckenbodenzentren (in Kooperation mit MKÖ)
Die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) hat sich die Förderung von Maßnahmen zur Prävention, Diagnostik, Behandlung und Versorgung der Harn- und Stuhlinkontinenz zum Ziel gesetzt. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit will die MKÖ die Inkontinenz aus der Tabuzone holen, Betroffenen und ihren Angehörigen Rat und Hilfe gewähren sowie Forschung, Lehre und Praxis in der interdisziplinären Behandlung fördern und koordinieren. Dazu wurde eine Kooperation zur Durchführung der Audits durch die Quality Austria ins Leben gerufen.
MKÖ-zertifizierte Kontinenz- und Beckenbodenzentren zeichnen sich durch besondere Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten der kooperierenden Institutionen auf den Gebieten der Diagnostik und Therapie bei Harn- und Stuhlinkontinenz sowie bei Erkrankungen des Beckenbodens aus. Ebenso obliegt ihnen die Fort- und Weiterbildung sowie Forschung in diesem Bereich. Ihr Ziel ist die Optimierung einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit aller beteiligten ärztlichen und nicht-ärztlichen Fachbereiche zum Wohle der Betroffenen.
Die flächendeckende interdisziplinäre Versorgung inkontinenter Patienten hat in Österreich noch Lücken. Diese unzureichende Versorgungssituation spitzt sich aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr zu. Erfreulicherweise entstehen zurzeit neue Kontinenz- oder/und Beckenbodenzentren in Österreich. Wichtig ist, dass dabei die Qualität nicht zu Lasten von Quantität geht. Inkontinenz-Versorgung braucht Qualitätssicherung und die Betroffenen haben Anspruch auf eine qualitativ hochwertige Betreuung. Aus diesem Grund bietet die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) nun an, derartige Zentren in Kooperation mit Quality Austria zu zertifizieren. Im Mittelpunkt des Audits steht der Nachweis der Erfüllung aller Kriterien der MKÖ.
Die Zielgruppe sind Einrichtungen, die interprofessionell und interdisziplinär auf den Gebieten der Diagnostik und Therapie bei Harn- und Stuhlinkontinenz sowie bei Erkrankungen des Beckenbodens agieren.
Die Kriterien entsprechend der Richtlinie der MKÖ im Überblick:
- Ergebnisqualität wie z. B. 100 spezifische Operationen und 500 Patienten/Jahr
- Strukturqualität: Spezifische Diagnostik / Therapieverfahren, apparative Ausstattung, Boardmeeting
- Fachliche Kompetenz / Schulungsnachweise
- Prozessqualität und klinische Risiken, Verbesserungen
ISO 9001, ISO 31000, ÖNORM EN 15224