31. Mrz 2017

Industrie 4.0 als Treiber für Produktlebenszyklus

Das von der Quality Austria und dem Land Oberösterreich gestiftete Institute for Integrated Quality Design (IQD) an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz startet ein Forschungsprojekt zum Thema „Implikationen von Industrie 4.0 und Lebenzyklusorientierung für Innovation und Qualitätsgestaltung“ (I4L). 

Die Anbahnungsphase des für die Quality Austria entwickelte Projekts wurde mit einem Scoping-Workshop am 1.März 2017 beendet. Anwesend waren dabei DI Axel Dick MSc und Dr. Mag. Anni Koubek (Prokuristen der Quality Austria), Univ.-Prof. Dr. Erik G. Hansen (Leiter des IQD) und Andres Alcayaga MSc (Projektleiter und Doktorand am IQD). Ziel des Workshops war die Konkretisierung des Projektes I4L, indem wichtige Inhalte wie Smarte Produkte, Produkt-Service Systeme und der finale Projekt-Scope definiert wurden.
Das Projekt beschäftigt sich mit neuen Herausforderungen bzw. Trends wie die digitale Transformation, eine Dienstleistungsintensivierung des Angebots und eine Produktlebenszyklusorientierung der Geschäfte, die eine neue Innovationsdynamik sowie betriebliche und branchenmäßige Veränderungen (z.B. wandelnde Kundenbedürfnisse, neue Marktakteure, und kreislauforientierte Wortschöpfungsarchitekturen und Geschäftsmodelle) mit sich bringen und letztendlich eine neue Rolle von Qualitätsmanagement implizieren.

 

Herausforderungen und Trends

Digitale Transformation, Vernetzung und darauf basierende Smarte Produktion und Produkte sind bedeutende Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Diese auch unter dem Stichwort Industrie 4.0 (im Sinne einer 4. industriellen Revolution) bezeichneten Veränderungen prägen zahlreiche Branchen und Märkte. Häufig werden dabei nur die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Produktion im Sinne der „Smart Factory“ fokussiert (z.B. Real-time-Steuerung der intelligenten Produktion auf Einzelstückebene; Produktionsanlagen ohne oder mit minimalen Rüstzeiten zur Fertigung von Varianten und deren Kennzeichnung auf Einzelstückbasis). Im neuen Forschungsprojekt wird aber vielmehr untersucht, wie Industrie 4.0 – bzw. das damit verbundene Internet of Things (IoT) – zu bedeutenden Veränderungen in der gesamten Wertschöpfungskette führt. Die digitale Vernetzung in Verbindung mit Smarten Produkten ermöglicht es Produzenten immer besser, sowohl vorliegende Wertschöpfungsprozesse mit Lieferanten zu steuern, als auch nachliegende Wertschöpfungsprozesse beim Kunden, oder sogar bis zur Entsorgung zu beeinflussen. Industrie 4.0 vereinfacht es also, die gesamte Wertschöpfungskette digital zu vernetzen und somit ganze Produktlebenszyklen auszuwerten und zu steuern. Dieser Sachverhalt birgt neue Chancen und Herausforderungen für Produkt und Geschäftsmodellinnovationen, zur Kontrolle und Gestaltung von Qualität durch Smarte Produkte und damit verbundene elektronische Dienste und die Verbesserung der Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsleistungen der Angebote.

 

Das Projekt I4L im Detail

Das Ziel dieses Projektes besteht darin, Pioniere in Branchen zu untersuchen, die sowohl hinsichtlich Industrie 4.0 als auch bei der Steuerung und Beeinflussung des gesamten Produktlebenszyklus eine zentrale Rolle spielen, und damit als repräsentativ für die anstehende Innovationsdynamik sowie bei betrieblichen und branchenmäßigen Veränderungen gelten können. Das Projekt wird in vier Phasen umgesetzt:

  • Das bestehende Wissen über Smarte Technologien und Produkte und deren Implikationen für Innovation-, Lebenszyklus- und Qualitätsmanagement wird identifiziert und aufbereitet.
  • Es folgt eine kritische Analyse und Weiterentwicklung des Wissens in Bezug auf Innovationsprozesse, Lebenszyklus- und Qualitätsmanagement.
  • Anschließend wird eine empirische Datenerhebung und Datenanalyse zur Exploration von Best Practices von und in Unternehmen gemacht.
  • Abschließend werden aus den Erkenntnissen Implikationen für die Gestaltung von Integrierten Qualitätsmanagementsystemen entwickelt.

 

Mit der Zusammenarbeit zwischen der JKU bzw. dem IQD und der Quality Austria wird ein innovativer Weg beschritten, um einen Beitrag zur Entwicklung des Integrierten Qualitätsmanagements im Kontext der globalen Trends Digitalisierung, Produktlebenszykus-Management und nachhaltigkeitsorientierte Innovation zu leisten.

 

Projektumfang

(Abbildung Projektumfang: Produkt-Service Systeme und Geschäftsmodellinnovation)

Kontakt

Andres Alcayaga, MSc
Institute for Integrated Quality Design (IQD)
Research Associate
Johannes Kepler Universität Linz
+43 732 2468 5527
E-Mail

Ansprechpartner Umwelt und Energie

Team

Herr DI Axel Dick, MSc

Prokurist Business Development Umwelt und Energie, CSR

Netzwerkpartner

Herr Ing. Wolfgang Hackenauer, MSc

Netzwerkpartner, Produktexperte Umwelt und Energie

Netzwerkpartner

Herr DI Peter Sattler, MAS

Netzwerkpartner, Produktexperte FSC CoC, PEFC CoC und ISO 38200

Weitere News & Events

Immer topaktuell informiert

26. Jul 2019

Nachruf: TR Ing. Viktor Seitschek

Sein Pioniergeist bleibt unvergessen.

Mehr erfahren
23. Jul 2019

Die neue Version 5 des FSSC ist da

Was sind die wichtigsten Neuerungen?

Mehr erfahren
27. Jun 2019

Kritische Unternehmensprozesse identifizieren und Betriebsausfälle verhindern

Business Continuity Management (BCM)

Mehr erfahren
24. Jun 2019

Die neue EU-Medizinprodukte­verordnung (MDR)

Übergangsfrist endet im Mai 2020

Mehr erfahren
17. Jun 2019

Champions/Talente im Qualitätsbereich gesucht und gefunden!

Wir freuen uns, dass wir die drei Gewinner für ein Interview gewinnen konnten.

Mehr erfahren
12. Jun 2019

AI-Experte Benedikter warnt: Künstliche Intelligenz kann sich gegen Menschen richten

Artificial Intelligence im Fokus des Information-Security-Symposiums.

Mehr erfahren
06. Jun 2019

BKS Bank AG gewinnt den Staatspreis Unternehmensqualität 2019

Der Gewinner wurde am 5. Juni 2019 in Wien gekürt.

Mehr erfahren
05. Jun 2019

Der qualityaustria Award für 20 Jahre ISO 9001 Zertifizierung

Der Award wurde am 28. Mai 2019 feierlich übergeben.

Mehr erfahren
04. Jun 2019

Rehazentrum Hochegg verbessert seine Energiebilanz

Das Zentrum erhielt am 22. Mai 2019 das Zertifikat nach ISO 50001.

Mehr erfahren
03. Jun 2019

„Eine Hand wäscht die andere“ im Zwiespalt mit Korruption

Korruption ist ein wichtiges Compliance-Thema für Organisationen.

Mehr erfahren
28. Mai 2019

Akkreditierung soll die Welt sicherer machen

+43 732 34 23 22