04. Mai 2015

Abschlusskonferenz „Q&VET – Förderung des Qualitätsbewusstseins in der beruflichen Aus- und Weiterbildung“

Am 30. April 2015 fand in Cividale del Friuli in Italien die Abschlusskonferenz für das von der EU-geförderte Projekt „Q&VET – Förderung des Qualitätsbewusstseins in der beruflichen Aus- und Weiterbildung“ statt. Circa 60 Teilnehmer aus Schweden, Holland, Russland, Weißrussland, Österreich und Italien nahmen daran teil und holten sich neue Impulse zum Thema Qualität in der beruflichen Aus-und Weiterbildung.

 

Bild: Dipl-Ing. Barbara Stöhrmann, Projekt- und Programmmanagement, Internationale Trainings

Kim Faurschou aus Dänemark, Berater der europäischen Kommission und diverser Ministerien im Bereich beruflicher Aus-und Weiterbildung, ging in seiner Präsentation auf die Schwierigkeiten ein, den Begriff Qualität im Bildungsbereich zu definieren: Gerade im Bildungswesen ist Qualität ein Konstrukt, an dessen Entwicklung viele Akteure und Sichtweisen beteiligt sind. Sein Ansatz ist, Qualität als eine Denkweise zu sehen, eine Haltung oder Philosophie. Erfolgsfaktoren einer Qualitätssicherung sind u.a. wenn der Fokus auf den Lernern liegt, das Qualitätssicherungssystem transparent für alle Interessensvertreter ist und nachdrücklich unterstützt wird. Herausforderung sieht Faurschou in der Entwicklung von klar definierten Lehrplänen und Lernergebnissen und in der Vorhersage des zukünftigen Bedarfs an Fertigkeiten und Kompetenzen.

 

Roger Van de Winkel von Revalento Consulting gab folgende Denkanstöße für Führungskräfte von Aus-und Weiterbildungseinrichtungen: Qualität beginnt mit Reflexion und dem Schaffen von Raum für Verbesserungen. Um Lernen zu ermöglichen sollte eine Qualitätskultur mit den Grundwerten Sicherheit, Respekt, Offenheit und Sinnhaftigkeit geschaffen und gepflegt werden. Das Lernumfeld sollte dahingehend optimiert werden, dass diese Werte unterstützt werden, sowohl im Klassenzimmer zwischen Lehrern und Schülern als auch unter den Mitarbeitern. Van de Winkel sieht Lehrer im Spannungsfeld zwischen nationaler Bildungspolitik und Schulpolitik und plädiert dafür ihnen Platz für professionelle Verantwortung zu geben.

 

Hr. Bjorn Engsten von der Folksuniversitet Uppsala gab Best Practice Empfehlungen zur Umsetzung von Qualitätsinitiativen in der Bildung. Seine Kernbotschaften waren sich ausreichend Zeit für die Planungsphase zu nehmen, die wichtigsten Interessenspartner zu identifizieren und einzubinden, sich am Anfang auf Kernprozesse zu konzentrieren und diesen in kleine, gut handhabbare Teilprozesse zu unterteilen, mit der Umsetzung von Ideen von direkt Betroffenen (Lehrer/Schüler) zu beginnen, um die Motivation zu erhöhen und wo immer möglich den Prozess zu vereinfachen. Vor allem in der Evaluierungsphase empfiehlt er auf schnelle und einfache Feed-back Methoden zurückzugreifen.

 

Frau Isemen Tramontano präsentierte die Arbeit und Herausforderungen der italienischen nationalen Referenzstelle NQAVET bei der Umsetzung  der Empfehlungen des Europäischen Qualitätssicherungsrahmenwerk in der beruflichen Aus-und Weiterbildung (EQAVET) auf nationaler Ebene.

 

Dr. Arturo Campanella vom Regional-Schulamt für Friaul-Julisch-Venetien sieht Schulen und ihre Führungskräfte im Spannungsfeld zwischen Fortschritten in Wissenschaft und Technologien, Druck durch die Außenwelt, demografischen Veränderungen und die Globalisierung. Ständig neue Herausforderungen ergeben sich dadurch an die Art wie, wo und mit welchen Inhalten Lernen stattfinden soll.

 

Bezüglich des Leitfadens Förderung der Qualitätskultur in der beruflichen Aus-und Weiterbildung (Endprodukt des Projektes Q&VET) halten wir Sie in unserem Newsletter auf dem Laufenden. Momentan werden die Feedbacks, die wir zum zweiten Entwurf des Leitfadens erhalten haben, in die Finalversion eingearbeitet, die dann Führungskräften in Bildungseinrichtungen in Form eines USB-Sticks zur Verfügung stehen wird.

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

Ansprechpartner

Team

Frau Dr. Mag. Anni Koubek

Prokuristin Innovation, Business Development Qualität

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